Der Bodensee ist zwar "nur" der drittgrößte See in Europa, besitzt aber heute die größte europäische Binnenflotte.
Schon in der Bronzezeit befuhren die am Bodensee siedelnden Menschen den See mit einfachsten Einbäumen, Flößen und Holzbooten. Während der Römerzeit entstanden die heutigen Städte Konstanz und Bregenz an wichtigen Römerstrassen, die das Römische Reich mit Germanien verbanden. Der Frachttransport und die Überquerung des Sees erfolgte zu dieser Zeit mit Galeeren und Segelschiffen. Ab dem Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden Segelschiffe (sogenannte Lädinen) zum gebräuchlichsten Transportmittel für den Waren- und Personentransport.
Um 1817 wurde der Konstanzer Spinnereibesitzer Johann Caspar Bodmer durch ein Zeitungsbild inspiriert, das den amerikanischen Seitenraddampfer "Clermont" zeigte, selbst ein Dampfschiff für den Bodensee zu bauen. Trotz erheblicher finanzieller Hindernisse konnte ein Jahr später die Jungfernfahrt des auf den Namen "Stephanie" getauften Schiffes stattfinden. Allerdings fiel die schwache eingebaute Dampfmaschine bei der Rückfahrt von Meersburg nach Konstanz endgültig aus, so dass die geladenen Ehrengäste zu den Rudern greifen mussten um nach Hause zu kommen.
Erst sieben Jahre später wurde dann das offiziell erste Dampfschiff des Bodensees in Dienst gestellt und nach dem Württembergischen König Wilhelm benannt.
Lag bis Mitte des 19. Jahrhunderts der Hauptaugenmerk auf dem Güterverkehr über den Bodensee, so drängte sich danach die Beförderung von Personen immer mehr in den Vordergrund.
Die Personenbeförderungszahlen stiegen seitdem kontinuierlich nach oben. Nur während der Zeit der Weltkriege war durch die Stilllegung von Schiffen und durch die Verknappung von Roh- und Treibstoffen ein spürbarer Rückgang gegeben.
Auch heutzutage ist die Fahrt mit einem Schiff über den Bodensee die vielleicht schönste Art auf kulturelle, historische und landschaftliche Entdeckungs- und Entspannungsreise zu gehen.